Das Leben auf dem Schiff richtet sich vollumfänglich nach der Ladung, diese hat unbedingte Priorität. Ist das Schiff in einem Hafen, wird rund um die Uhr gearbeitet. Es werden Container gelöscht (ausgeladen) und neue wieder verladen. Das geschieht durch riesige Hafenkräne, um ein Vielfaches grösser als das alte Teil, das letztes Jahr in Zürich am Limmatquai stand. Das Schiffspersonal sorgt dafür, dass die Gewichtsverteilung korrekt ist und bestimmt auch, wo die Kühlcontainer und die DGs (Dangerous Goods, Container mit «gefährlichem» Inhalt) gelagert werden.
Wenn dabei vor dem Kabinenfenster die ganze Nacht Container aus- und eingeladen werden, hat das markante Auswirkungen auf die Schlafqualität, insbesondere wenn auf dem Unterdeck gearbeitet wird wo der Schiffskörper als zusätzlicher Resonanzkasten seine Wirkung voll entfalten kann.
Hinweis zum Bild mit dem „Containerturm“: Bei der Aufnahme stand ich auf dem Upper Deck, das heisst, dass darunter (auf dem Lower Deck) noch einmal 10 Container übereinander gestapelt sind.
Auf See ist das Leben ruhiger. Es herrschen geregelte Arbeitszeiten mit normalem «Feierabend». Danach sind nur noch 2 – 3 Personen auf der Brücke und 1 Person im Schiffsbüro beschäftigt. Die Anderen sind entweder in ihren Kabinen oder im Aufenthaltsraum, betreiben Sport im Fitnessraum, spielen Karten oder sehen sich einen Film ab DVD an.