Der Maschinenraum ist eine völlig andere Welt. Das Ganze ist gewaltig gross, vom Volumen kann man’s mit einer Turnhalle vergleichen. Neben der Antriebsmaschine mit 120’000 PS (auf dem einen Bild ist die Welle zur Schraube abgebildet, Durchmesser ca. 100cm) ist hier auch die Klimaanlage, die Stromversorgung, die Wasseraufbereitung und Kläranlage, die Löschwasserversorgung, das Ersatzteillager und die Reparaturwerkstatt angesiedelt.
Die Maschinisten (Engineers) sind ein Volk für sich. Eher verschlossen und wortkarg erinnern sie mich an die Zeit, als noch unterschieden wurde zwischen weissen und blauen Kitteln oder zwischen Büro- und Produktions-/Lagerangestellten. Eine Ausnahme ist Baldo der 4. Ingenieur, der mit den ganzen Maschinenraum gezeigt hat und Danko, der Elektriker.
Containerschiffreise
Wie werden Container gesichert?
Die Container werden bekanntlich aufeinander gestapelt. Damit sie nicht verrutschen, werden sie dabei durch sogenannte «Twist Locks» (siehe Bild) verbunden. Das sind Metallblöcke, die oben und unten einen Sperrmechanismus aufweisen. Diese gleiten bei den Containern an allen vier Ecken in vorgesehen Öffnungen und verdrehen sich anschliessend, damit sie nicht wieder herausfallen können.
Im Unterdeck ist keine zusätzliche Sicherung nötig. Auf dem Oberdeck werden die Container in der dritten bis fünften Reihe zusätzlich durch Metallstangen (Lashes) gesichert. Die Reihen 6 und 7 sind wieder nur noch mit den «twist locks» gesichert.
Fitness an Bord
Es gibt an Bord zwar einen gut eingerichteten Fitnessraum, aber wer weiss wie sehr ich Krafttraining mag, weiss dass ich’s, wenn irgendwie möglich umgehe. Wir spielen da gelegentlich Tischtennis, das macht auch wirklich Spass.
Eigentlich hatte ich erwartet, bei diesem Essen massiv zuzunehmen aber wider Erwarten bewege ich mich (auch ohne Fitnessraum) mehr als zuhause. Ich trage stets mein iPhone mit mir herum um die Schritte zu zählen und ich muss sagen…. beachtlich. Insbesondere das Treppensteigen braucht mich. Zwischen 40 und 50 Etagen lege ich täglich zurück. Meine Kabine ist auf Deck F, gegessen wird auf Deck B und zwischen Upper Deck und der Brücke liegen 8 Etagen à 16 Stufen, die höher sind als wir’s gewöhnt sind. Dazu kommen die Kilometer auf dem Hauptdeck. Beim einen Bild, das die Länge des Schiffs etwas zeigt, ist ganz, ganz hinten vorne, sprich der Bug.
Ich bin sicher, mir werden alle Kleider noch passen, wenn ich nach Hause komme 😉
Kompliment den Schlitzohren
Bevor wir wieder in See stechen noch kurz ein kleiner Einblick, wie ich verpflegt oder vielmehr bekocht werde. Immer wird ein 3-Gang-Menue zusammengestellt, manchmal ist auch noch ein zusätzlicher Gang dabei. Laurentiu, dem Koch und Gigi, dem Stewart gehört wirklich ein ganz grosses Kompliment ausgesprochen. Was die Beiden jeden Tag leisten, ist hervorragend und trägt sehr stark zum guten Klima an Bord bei.
Es wird auch sehr auf gesunde Ernährung und der Koch ist mitunter sehr kreativ. Dies sei an folgendem Beispiel illustriert:
— Suppe — Salat — Pilzmousse mit Speck und Gewürzgurken — Tagliatelle Stroganov — Gebäck (selbst gemacht)
Am Rande noch eine kleine Anekdote: Grundsätzlich gilt (zumindest für die Offiziere und die Crew) ein Alkoholverbot. Dies gilt auch für den Koch. Er darf nicht einmal eine Flasche Wein fürs Kochen öffnen. Nun haben mich der Koch und der Stewart gebeten (praktisch genötigt) zum Essen ein Glas Wein zu trinken, einmal Rotwein und einmal Weisswein. —– Den Rest setzt jetzt Laurentiu zum Kochen ein 😉